Re: Wie werde ich ein Moosbacher? (auch "Das Moosbachmanifes
von Tilly » Mi 10. Sep 2014, 11:06
Zur Umsetzung von Daniels und Martins Vorschlägen und meinen bescheidenen Erweierungen fordere ich vehement einen Diskussionsthread zum MoosbachManifest (im Folgenden MM genannt). Wir sollten Unterbereiche zu den Themen, Ausstattung, Politik, Religion, Magie, Charaktere & Ausstattung, (Liste erweiterbar) haben. Dort können wir dann diskutieren und Texte und (ANNE) Bilder entwerfen und diese dann zu einem anpinnbaren Thread oder gar pdf- Dokument bündeln.
Ich habe mit Anne bereits über die Idee gesprochen, die Ausstattung zeichnerisch darzustellen. Das sollte beim Moosbachstammtisch diskutiert werden.
Gestern im Zug schrieb ich außerdem aus dem Kopf diesen kleinen beitrag zur Religion. Schaut, was nicht passt, was ich vergessen habe, etc. Sowas schwebt mir für alle Unterbereiche des MM vor:
(@Martin: sowas kostet natürlich mehr als 2 Stunden Zeit - aber die Sache mit den Stichpunkten könnte ja bei Allgemein rein.)
Die Religion der Moosbacher ist ein übertriebener Polytheismus – für jede Sache und jede Handlung gibt es einen zuständigen Gott. Das ist ganz ähnlich wie im antiken Rom, in dem auch ein Gott der Türschwelle Anerkennung fand. Die moosbacher Götter haben im Gegensatz zu den römischen jedoch keine menschliche Gestalt, sondern die einer Motte. Dieser Glaube hat seinen Ursprung vermutlich in der alten Elfenreligionen und deren besondere Beziehung zum Tierreich (diese Vermutung sollte man IT aber nicht mal als Gerücht verbreiten). Den Mondgeistern werden entsprechend ihrer Form auch die Fähigkeiten und Handlungsweisen von Motten zugesprochen: Sie fliegen durch den Himmel, zwischen den Sternen und streben dem Licht entgegen. Der Mond als Lichtquelle in der Dunkelheit (am Tag ist es ja eh hell^^) hat somit besondere Bedeutung. Entsprechend werden die Götter als Mondgeister bezeichnet.
Es erklärt sich von selbst, dass die Motte als Tier quasi religiöse Bedeutung hat. Ihr Erscheinen kann, je nach Situation, als göttliches Zeichen gedeutet werden. Es soll schon vorgekommen sein, dass verzweifelte und unnütze Soldaten, die ihren Hauptmann verloren hatten, durch die Begegnung mit einer Motte, wenn auch nicht weniger unnütz, zumindest doch etwas weniger verzweifelt wurden.
In den letzten Jahren erlangte der Möhrenkult immer größere Bedeutung. Die Möhre ist von jeher ein Symbol der Verbindung zwischen Himmel und Erde – die Wurzeln schiebt sie in den Boden, die grünen Blätter streben zum Mond hin. Aus dieser Zuschreibung rührt vermutlich der Glaube her, Möhren könnten Geister – Existenzen zwischen Himmel und Erde – abwehren. Viele Moosbacher Soldaten tragen in Krisensituationen Möhren zum Schutz um den Hals und einige Priester führen inzwischen sogar Möhrenweihen durch, um bestimmte Plätze zu schützen. Der Möhrenkult ist nicht überall in Moosbach anerkannt. Bisweilen treibt er kuriose Blüten – im Volk erzählt man sich von einem Geheimbund der Schattenmöhren. Diesem alten Orden werden sowohl Auftragsmorde als auch politische Machenschaften zur Last gelegt. Vielleicht ist dies aber auch nur ein weise gestreutes Gerücht. In einigen wichtigen Traditionen finden sich Einwirkungen des Möhrenkultes. So gilt das Flechten von Möhrengrün in das Haar einer Frau als Heiratsversprechen, welches von beiden Seiten eingehalten werden muss. Das Stehlen einer Möhre aus den großen Möhrengärten in der Stadt ist ein anerkannter Initiationsritus. Jedes Jahr sammeln sich Gruppen von pubertierenden Moosbachern und fallen über die bewachten (von den sogenannten Tschwergewichten) Beete her. Die erbeutete Möhre gilt als erste Seelenmöhre – als Abbild und Schutzschild der eigenen Seele. Es gilt als Zeichen großes Vertrauens, einer anderen Person seine Möhre zu zeigen. Entsprechend der Form der ersten Seelenmöhre wählen Moosbacher auch ihre späteren Schutzmöhren aus.
Bemüht man wieder den Vergleich mit dem römisch-griechischen Pantheon, kommt dem Grafen von Moosbach die Stellung eines Halbgottes zu. Kein normaler Moosbacher hat den Grafen in den letzten Jahrzehnten zu Gesicht bekommen und entsprechend wild sind die Gerüchte, die sich um sein Aussehen und seine Fähigkeiten ranken. Realistische Zweifler sprechen von drei Meter Größe und übermenschlichen Kräften. Leichter zu begeisternde Anhänger nutzen zur Beschreibung Vergleiche mit Bergen, Flutwellen, Erdbeben und Feuersbrünsten. Gelegentlich scheint der Graf in den Beschreibungen einem Drachen zu ähneln – er ist groß, weise, unermesslich reich und kann Feuer spucken. Vielleicht ist dies aber auch dies nur ein gezielt gestreutes Gerücht.
Bisher gab es keine Bestrebungen in Moosbach, Religionen anderer Völker anzunehmen oder auch nur ernst zu nehmen. Eine gewisse Anerkennung besitzt der Weidenauer Kult der Radieschen, der als verwirrter Möhrenglaube gewertet wird (das ist er auch, seinen Ursprung hat er in einem missverstandenen Leitspruch der Baronie: alta corona, altae radicis). Im Zuge der militärischen Expansion verbreiten die Moosbacher ihren Glauben mitunter recht aggressiv. Monotheistische Religionen erscheinen moosbacher Gläubigen seltsam unsinnig.
Gerüchteweise existieren Sekten, die alten elfischen Religionen folgen. Die, als Insekten bezeichneten Vereinigungen, werden jedoch nur am Stammtisch ernsthaft diskutiert... aber wer weiß, vielleicht steuern die Insekten zusammen mit den Schattenmöhren auch den alten Drachen, den man Graf nennt...
Zuletzt geändert von Tilly am Mi 10. Sep 2014, 11:12, insgesamt 3-mal geändert.
Hintergrundinfo gesucht? Hier geht's zur Moosbachwiki: