Hallo zusammen,
nach einem Tag allgemeinen Conblues jetzt auch mal meine zwei Cent zum Magische Momente 5:
Wow. Wahnsinn!
Das Ambiente und das gute Essen kannten wir ja schon vom letzten Jahr, aber auch das habt ihr weiter entwickelt. Die Neuaufteilung der Räume empfand ich als sehr sinnig und noch besser gelöst, weil man so z.B. auch mal recht problemlos Prof. Freudenbergs Büro bestaunen konnte, was letztes Jahr arg versteckt war. Und auch in der Bibliothek konnte man nun schmökern oder leise diskutieren, ohne das Gefühl zu haben, den Dekan bei seiner Arbeit zu stören und zu belauschen.
Die Lösung mit den Küchen-SCs fand ich sehr gut, auch wenn hier die abschließende Beurteilung über das Konzept denjenigen obliegt, die das gemacht haben. Ich für meinen Teil würde mir wünschen, dass das Konzept so oder ähnlich beibehalten wird.
Das Thema mit der SL- und/oder Dekan-Greifbarkeit war etwa auf dem gleichen Level wie im letzten Jahr, das finde ich okay. Natürlich ist das mitunter nervig, aber bei so kleinen Cons plane ich das geistig ein. Da es auch keine 1000 verschiedenen Plotstränge gibt und Weltretter-Plots, ist es auch nicht so dramatisch, wenn man mal warten muss.
Dafür hatte ich das Gefühl, dass die SLs sich sehr gut koordiniert haben, ich hatte jedenfalls nie den Eindruck, dass einer nicht wüsste, was die anderen schon getan oder gesagt haben.
Was den Plot und den Dungeon angeht, war ich echt beeindruckt, vor allem von Euren Artefakten wie dem Zugangspaneel und dem Elfenbrunnen (OT: Was war das? Ich habe zwischendrin ein Ultraschall-Reinigungsgerät vermutet, aber wahrscheinlich ist es banaler). Auch hier fand ich wieder super, dass man die relevanten Infos aus schön aufbereiteten IT-Dokumenten ziehen konnte – für meine Gelehrte ist Eure Bibliothek immer wieder ein Highlight. Auch wenn es dazu führt, dass man bis nachts um zwei an Übersetzungen rumknibbelt. ;-)
Was die Interaktion mit den anderen Spielern angeht (seien es nun SC, KSC, NSC oder SL in Rolle gewesen), war ich dieses Jahr schwer begeistert! Ich war im Vorfeld etwas skeptisch, weil von der Leuenmarker Gruppe statt geplanten sieben nur drei Leute kamen und ich ein kleines Angsttierchen bin, was fremde Spieler angeht (Hilfe, was soll ich denn mit denen reden, ich kenn die doch gar nicht?!), aber ich war dann doch vollkommen platt, wie unglaublich nahtlos man plötzlich mitten zwischen den Leuten und dem Plot steckte. Mein Dank gilt hier insbesondere der Gruppe, die sich um den Feenbrunnen und den temporär durchgeknallten Alchemisten gekümmert hat – lieber Himmel, was ein Plot! Ich habe selten IT so viel Sorge und Angst und gleichzeitig OT so einen Riesenspaß gehabt. Allein die Brieftaubenkommunikation war grandios, genauso wie die vergeblichen Versuche, das Chaos durch Ordnung aus dem armen Herrn Helf auszutreiben. Ich hoffe, ich hab dir beim Versuch, die auf dem Tisch zu halten, nicht OT weh getan.
Ganz besonderer Dank gilt von meiner Seite aus Schwester Josefka (dein Konzept ist sooo klasse und ich würde mich freuen, dem Charakter wieder zu begegnen) dem Igor („iff kann daf wieder annähen, wirkliff!“), Sappho und dem Magister von Belhanka (du oller Schnösel *gg*), Cai, Sturm und der Nachtelfe, dem Alchmisten Helf (einfach ohne Worte, großes Kino!) sowie Lysander (deine Lehrstunde war unglaublich unterhaltsam, toll, den Charakter mal wieder getroffen zu haben!). Ich hätte gerne mehr mit dem Akademiepersonal gespielt (Freudenberg, Geduld, Waltraut, die Schwestern Nix usw.), aber dafür war die Zeit dann doch irgendwie zu kurz.
Am Ende möchte ich nochmal auf das Thema Vorlesungen kommen. Hier wäre die Frage, ob ihr Euch nicht im Vorfeld die Mühe macht, bei den SCs per Mail die Themen abzufragen und dann einen festen Plan festzulegen und auch zu drucken (als Vorlesungsverzeichnis). Sowas kann man durch auffällige Gestaltung besser erkennbar machen, und ich schätze, die meisten der Vortragenden werden sich ja sowieso schon vor der Akademie bei euch gemeldet haben.
Die Vorträge selbst fand ich sehr gut, ein Highlight war diese skurrile Unterhaltung über „gute“ und „schlechte“ Nekromantie – ja nee, is klar, mein bleicher Freund. Du hast alle Vorurteile gegen Nekromanten bestätigt, allein durch deinen Versuch, sie zu entkräften. ;-) Aber ich hab deine Argumentation echt gefeiert – rein OT natürlich. *g*
Ein paar abschließende Worte habe ich noch an Alibastor (Herrn Knurr) bezüglich der Kritik, was den Ablauf seiner Lehrrituale angeht, denn ich denke, der Vorwurf an die SL und Orga ist wenig gerechtfertigt.
Hier gab es in meiner Wahrnehmung vor allem das Problem, dass es keine Ankündigung und Erklärung gab, was da eigentlich lief. Es wäre meiner Meinung nach sinnvoll gewesen, Freitag gleich vormittags eine kurze Vorlesung zu halten zum Thema „Wer bin ich, was mache ich und warum halte ich es für sinnvoll, dass ihr euch das anschaut.“ So wusste keiner, was da eigentlich abläuft, und IT sieht mein Charakter absolut keine Veranlassung, von einem Fellträger anzunehmen, dass er irgendwas könnte, was sich zu lernen lohnt, wenn er das nicht in irgendeiner Form signalisiert (ja, das ist ein Vorurteil, aber Larp lebt nun mal von Vorurteilen und Klischees).
OT, was vielleicht noch schlimmer war, sah ich ein mäßig gut umgesetztes Tierwesenkonzept, von dem ich als erstes zwei Eindrücke bekam: 1. Es rennt mit einer riesigen Waffe rum und weigert sich, diese abzugeben und 2. es verkündet, dass es ja nicht verstünde, warum andere Magier nur ein bis zwei Rituale am Tag vollführen könnten, er würde ja jeden Tag mindestens fünf(!) vollziehen.
Diese Aussagen haben mich zu dem Schluss kommen lassen, dass unsere Spielkonzepte nicht harmonieren. DKWDDK-Magier-Spieler neigen gerade aufgrund der fehlenden Punkte-Reglementierungen dazu, eher under-powered zu spielen. Magie ist ein wertvoller Rohstoff, den man nicht beliebig raushaut (zum Thema Waffen der Wache, "Wächterdämon" oder „Alltagsmagie“). Sowas gehört zur Harry-Potter-Welt, weil es in dieser keine Grenzen des magischen Potentials gibt. Aber DKWDDK basiert trotzdem auf den Mechanismen der regelwerkbasierten Fantasywelt, und dort gibt es eben die Grenzen des persönlichen Magiepotentials. Abgesehen davon: Warum sollten Wachen in einer friedlichen Situation permanent ihre Waffen magisch aufladen lassen? Das ist Ressourcenverschwendung hoch zehn.
Außerdem gehen die meisten Akademiemagier-Spieler sehr behutsam miteinander um. Man hat unterschiedliche Konzepte und Hintergründe und bemüht sich, den anderen nicht in seinem Spiel zu beschneiden, sondern einigt sich dann eben auf Differenzen, die man im weiteren Diskurs ausklammert. Allein die Aussage „ihr könnt bestimmt von mir noch was lernen“ haut in dieses Konstrukt wie ein Dampfhammer. Wie kommst du/dein Charakter bitte darauf? Du hast keine Ahnung von den anderen Anwesenden, unterstellst aber per se, mehr drauf zu haben als der ganze Rest – und das dann noch als Tierwesen. Das ist IT sehr, sehr starker Tobak. Dass es wenig Resonanz auf dein Spielangebot gab, ist meiner Meinung nach sehr viel mehr auf diese Gründe als auf mangelnde Bereitschaft der SL zurück zu führen, dir Platz einzuräumen. Einen Ritter, König, Meistermagier, hochranigen Löwenschamanen oder was auch immer spielt man nicht, indem man sagt, man sei der tollste. Sondern in dem man so stimmig spielt (im Verhalten, aber auch dem Äußeren), dass die anderen Spieler das Konzept mittragen und denjenigen in seiner Position glaubhaft anspielen.
Ich hoffe, du verstehst das jetzt nicht als Klatsche, sondern als Versuch, den Grund für den unglücklichen Ablauf zu finden und als Anregung für die Zukunft.
Viele liebe Grüße
Dorothea/Suse